Mein Nasenpiercing: ich liebe es. In gewisser Weise könnte man sagen, dass es etwas ist, das mir im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen ist. Ich erinnere mich, dass ich es mir während meines Studiums stechen ließ, weil ich mich damals besonders aufsässig fühlte. Zu der Zeit hatte ich eine Art rebellische Phase durchgemacht. Ich hatte gerade mit meiner Freundin Schluss gemacht, und ich hatte das Bedürfnis, etwas Besonderes zu tun, um mich an dieses Ereignis zu erinnern, falls das einen Sinn ergibt. Ich erinnere mich daran, dass die Qualen ein wenig intensiver waren, als ich erwartet hatte. Es war ein schwerer und unerträglicher Schmerz, fast wie ein Brennen, das plötzlich auftrat. Aber ich war entschlossen, es bis zum Ende durchzuhalten, und ich konnte mich so lange nicht bewegen, bis der Piercer die Prozedur beendet hatte. Auch der Heilungsprozess war nicht ganz einfach zu bewältigen. Ich musste besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, um zu vermeiden, dass ich das Piercing versehentlich verliere oder mir die Nase stoße, während ich es trage. Es dauerte ein paar Wochen, bis es vollständig verheilt war, und selbst dann musste ich vorsichtig sein, wie ich damit umging. Aber jetzt, nachdem so viele Jahre vergangen sind, ist es einfach etwas, das mir ganz natürlich vorkommt. Ich schenke ihm kaum noch Beachtung. Es ist eine Erinnerung an einen Moment in meinem Leben, als ich jung und ungestüm war, aber es ist auch eine Erinnerung an die Hartnäckigkeit, die ich brauchte, um den Schmerz zu überwinden und auf der anderen Seite mit etwas herauszukommen, auf das ich stolz sein kann.