Ich erinnere mich daran, dass ich mir ein Lippenpiercing stechen ließ, als wäre es gestern gewesen. Es war mein 21. Geburtstag, und ich wollte etwas Außergewöhnliches tun, um diesen Anlass zu feiern. Ich mochte schon immer Leute mit Lippenpiercings, also beschloss ich, mir auch eins stechen zu lassen. Die Prozedur war schockierend kurz und schmerzlos. Der Piercer zeigte mir die Stelle auf meiner Lippe an, ich schloss die Augen, und die Nadel ging durch, bevor ich es merkte. Es gab eine kurze Schmerzphase, aber die war fast so schnell vorbei wie sie angefangen hatte. Der Heilungsprozess war schwieriger als das Piercing selbst. Ich musste aufpassen, dass ich mir das Piercing nicht stoße oder daran ziehe, was schwierig war, da es sich genau in der Mitte meines Gesichts befand. Ich musste auch darauf achten, die Region mit Salzwasserbädern zu schrubben und Gegenstände zu vermeiden, die das Piercing verschlimmern könnten. Aber das alles war es wert, als ich sah, wie toll das Piercing aussah. Das gab meinem sonst recht biederen Aussehen einen kleinen Kick, und ich mochte das Gefühl, ein wenig gegen die Regeln zu verstoßen. Mein Lippenpiercing ist auch Jahre später noch eine meiner liebsten Körperveränderungen. Es ist zu einem Teil meiner Identität geworden, und ich glaube, dass es mir einen Vorteil in einer Welt verschafft, die manchmal ein wenig zu fade erscheint. Wenn mich jemand danach fragt, freue ich mich immer, meine Erfahrungen mitzuteilen und allen zu empfehlen, die darüber nachdenken, sich eine zuzulegen. Es ist eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, sich auszudrücken und ein Zeichen zu setzen, und ich bin froh, dass ich es getan habe.