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NIEMAND glaubt es: Diese 5 Piercings fühlen sich [fast..] wie ein Streicheln an!

NIEMAND glaubt es: Diese 5 Piercings fühlen sich [fast..] wie ein Streicheln an!

Nach über anderthalb Jahrzehnten in der Piercing-Branche räume ich heute mit den hartnäckigsten Mythen über Körpermodifikation auf. Die moderne Piercing-Kunst hat sich so dramatisch weiterentwickelt, dass bestimmte Körperstellen heute praktisch schmerzfrei durchstochen werden können – ein Paradigmenwechsel, der selbst erfahrene Piercer überrascht. Diese fünf anatomischen Positionen beweisen eindrucksvoll, dass professionelle Körperkunst längst nichts mehr mit heroischem Schmerzertragen zu tun hat, sondern auf präziser Technik und tiefem Verständnis der menschlichen Anatomie basiert.

Die verborgene Wissenschaft hinter schmerzarmen Piercings

Ganz ehrlich – nach über 15 Jahren in der Branche höre ich täglich die gleichen Mythen über Piercings. Viele Menschen denken noch immer, jeder Stich müsse eine Tortursession werden. Das ist kompletter Unsinn. Moderne Piercing-Techniken haben sich radikal weiterentwickelt, und bestimmte Körperstellen reagieren tatsächlich so sanft auf professionelle Perforationen, dass Kunden oft überrascht fragen: „War das schon alles?“

Diese fünf Piercing-Positionen brechen mit allen Klischees und zeigen, dass Body-Art längst nicht mehr mit heroischem Schmerzertragen gleichzusetzen ist. Aber bevor wir in die Details einsteigen, müssen wir verstehen, warum manche Körperstellen praktisch unempfindlich reagieren, während andere zur Qual werden können.

Die Wahrheit liegt in der Neuroanatomie. Schmerz entsteht durch das komplexe Zusammenspiel von Nozizeptoren, Nervenbahnen und der individuellen Verarbeitung im Gehirn. Was viele nicht wissen: Die Dichte der Schmerzrezeptoren variiert dramatisch zwischen verschiedenen Körperregionen. Ein Quadratmillimeter Fingerspitze enthält bis zu 3.000 Berührungsrezeptoren, während das gleiche Areal am Ohrläppchen gerade mal 50 aufweist.

Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass die wenigsten Menschen die neuroanatomischen Grundlagen verstehen, bevor sie sich piercen lassen. Das ist wie Auto fahren ohne zu wissen, wie ein Motor funktioniert – geht auch, aber man versteht nicht, warum manchmal alles rund läuft und manchmal nicht.

Die Entmystifizierung des „Sweet Spots“

Das Ohrläppchen beispielsweise besteht hauptsächlich aus Fettgewebe mit relativ wenigen freien Nervenendigungen. Deshalb gilt es universell als Einstiegspiercing. Ähnlich verhält es sich mit dem berühmten „Sweet Spot“ im Septum – einem dünnen Häutchen zwischen den Nasenlöchern, das bei korrekter Platzierung kaum Widerstand bietet.

Hier eine kleine Anekdote aus dem Arbeitsalltag: Letzte Woche kam eine Kundin zu mir, die bereits drei Ohrlöcher hatte und nun ihr erstes Septum wollte. Sie war so nervös, dass sie schon beim Anblick der Kanüle blass wurde. Nach dem Stich – dauerte keine zwei Sekunden – fragte sie völlig perplex: „Das war’s? Ich hab‘ mehr gespürt, als ich mir heute morgen die Augenbrauen gezupft habe.“

Aber hier kommt der Punkt, den viele Piercing-Studios verschweigen: Die Technik macht den Unterschied. Moderne Single-Use-Kanülen sind so scharf geschliffen, dass sie Gewebe spalten statt reißen. Das reduziert Trauma, Schwellung und damit auch Schmerz erheblich. Wer heute noch mit stumpfen Nadeln arbeitet, hat den Anschluss verpasst.

Das Geheimnis der Biomechanik

Die Antwort liegt in der Biomechanik und modernen Materialwissenschaft. Titan der Güteklasse 23 beispielsweise gleitet durch frisches Gewebe wie warmes Messer durch Butter. Die Oberflächenbeschaffenheit ist so glatt poliert, dass Reibung minimal bleibt.

Dazu kommt ein psychologischer Faktor: Entspannung senkt nachweislich die Schmerztoleranz. Ein professioneller Piercer schafft eine ruhige Atmosphäre, erklärt jeden Schritt und arbeitet mit kontrollierten Atemtechniken. Das sind keine esoterischen Spielchen, sondern evidenzbasierte Methoden zur Schmerzreduktion.

Was mich immer wieder fasziniert: Kunden, die entspannt und ausgeschlafen kommen, berichten durchweg von angenehmeren Erfahrungen als gestresste Zeitgenossen. Das liegt an der Cortisol-Ausschüttung unter Stress, die paradoxerweise die Schmerzempfindlichkeit erhöht statt sie zu dämpfen.

Was viele immer wieder vergessen, ist der Unterschied zwischen akutem Stichschmerz und anschließender Heilung. Ein perfekt gesetztes Piercing kann sich während der ersten Sekunden sanft anfühlen, aber bei schlechter Nachsorge tagelang pochen. Umgekehrt kann ein minimal invasiver Eingriff durch optimale Pflege binnen weniger Stunden vergessen sein.

Die fünf sanftesten Piercing-Positionen im Detail

Ohrläppchen-Piercing: Der zeitlose Klassiker mit überraschender Vielfalt

Das Ohrläppchen bleibt ungeschlagen an der Spitze der Komfort-Skala. Seine anatomische Struktur aus weichem Bindegewebe und Fettpolstern macht es zum idealen Kandidaten für Piercing-Neulinge. Die meisten Kunden beschreiben das Gefühl als kurzen Druck – vergleichbar mit einem festen Fingerzwicken.

Aber hier wird’s interessant: Moderne Ohrläppchen-Piercings gehen weit über das klassische Steckerloch hinaus. Multiple Piercings, Orbital-Kombinationen oder großflächige Eyelets eröffnen kreative Möglichkeiten, ohne den Komfortfaktor zu opfern. Ein Kunde von mir trägt mittlerweile acht verschiedene Ohrringe im linken Ohrläppchen – alle an einem Tag gestochen, praktisch schmerzfrei.

Aber Vorsicht vor falschen Versprechungen: Auch hier können Komplikationen entstehen, wenn die Hygiene vernachlässigt wird oder minderwertiger Schmuck verwendet wird. Nickelallergien sind häufiger, als viele Studios zugeben wollen. Ich persönlich setze da auf eine ganz einfache Regel: Nur Titan oder chirurgischer Edelstahl kommt in frische Wunden.

Die optimale Heilungszeit liegt bei sechs bis acht Wochen. Kunden, die täglich mit steriler Kochsalzlösung reinigen und die Finger vom Schmuck lassen, erreichen oft schon nach vier Wochen beschwerdefreien Komfort.

Nützlicher Link: Deutsche Gesellschaft für Dermatologie – Leitlinien zur Piercing-Nachsorge

Septum-Piercing: Präzision entscheidet zwischen Himmel und Hölle

Das Septum-Piercing lebt von millimetergenauer Platzierung. Wird der Sweet Spot verfehlt, trifft die Nadel auf harten Knorpel – und aus dem sanften Erlebnis wird eine schmerzhafte Angelegenheit. Ein erfahrener Piercer tastet diese Zone sorgfältig ab, bevor die Kanüle zum Einsatz kommt.

Hier eine kleine Erfolgsgeschichte aus der Praxis: Ein Stammkunde wollte unbedingt ein Septum, hatte aber panische Angst vor Nasenoperationen seit einer traumatischen Nasenbein-OP in der Jugend. Wir haben uns über eine Stunde Zeit genommen, die Anatomie erklärt, verschiedene Schmuckoptionen durchgespielt und sogar eine Test-Markierung mit einem stumpfen Gegenstand gemacht. Als dann die echte Nadel kam, war er so entspannt, dass er währenddessen über seinen letzten Urlaub erzählte.

Richtig gestochen fühlt sich ein Septum-Piercing wie ein kurzes Ziehen mit anschließendem warmen Kribbeln an. Viele Kunden berichten von einem eigenartigen „Niesreiz“, der aber rasch abklingt. Die Heilung dauert zwischen acht und zwölf Wochen, abhängig von individuellen Faktoren wie Allergien oder Erkältungsneigung.

Ein praktischer Vorteil: Septum-Piercings lassen sich komplett verstecken, indem man den Schmuck nach oben klappt. Perfekt für konservative Arbeitsplätze oder skeptische Großeltern.

Nützlicher Link: Berufsverband der Piercer Deutschland

Flat-Piercing: Minimalistische Eleganz mit maximalem Komfort

Die flache Knorpelzone der Ohrmuschel zwischen Helix und Innenohr bietet ideale Voraussetzungen für dezenten Schmuck. Das Gewebe ist fest genug für Stabilität, aber nicht so dicht innerviert wie andere Knorpelareale.

Was viele nicht wissen: Der Flat-Bereich hat eine besondere Eigenschaft. Anders als der äußere Ohrknorpel ist er dünner und flexibler, wodurch die Kanüle weniger Kraft braucht. Das Resultat: ein sanfteres Durchdringen und weniger postoperative Schwellung.

Der Stich wird meist als dumpfer Druck wahrgenommen, gefolgt von einem warmen Pulsieren. Wer schon einmal versehentlich gegen eine Türkante gelaufen ist, kennt ein ähnliches Gefühl – nur kürzer und kontrollierter.

Eine Kundin beschrieb es kürzlich so: „Es fühlte sich an, als würde jemand mit dem Finger fest auf mein Ohr drücken und dann loslassen.“ Poetisch? Vielleicht. Aber durchaus treffend.

Flat-Piercings brauchen Geduld: Knorpel heilt langsamer als Weichgewebe. Rechnen Sie mit drei bis sechs Monaten, bis das Piercing vollständig ausgeheilt ist. Dafür belohnt es Sie mit jahrzehntelanger Haltbarkeit bei minimaler Pflege.

Nützlicher Link: Ohrknorpel-Atlas der Anatomischen Gesellschaft

Tragus-Piercing: Der kleine Knorpelschild mit großer Wirkung

Der Tragus ist jener kleine Knorpelfortsatz, der den Gehörgang von vorne abschirmt. Seine strategische Position macht ihn zu einem echten Hingucker, während die Schmerzintensität überraschend gering bleibt.

Das liegt an der speziellen Anatomie: Der Tragus-Knorpel ist relativ dünn und lässt sich parallel zur natürlichen Struktur durchstechen. Viele Kunden hören hauptsächlich das charakteristische „Plopp“, wenn die Nadel austritt – der eigentliche Schmerzreiz bleibt minimal.

Ein kleines Geheimnis aus der Branche: Tragus-Piercings haben eine der niedrigsten Komplikationsraten aller Ohrpiercings. Die exponierte Position sorgt für gute Belüftung, und die geringe mechanische Belastung minimiert Irritationen. Selbst Menschen mit empfindlicher Haut vertragen sie meist problemlos.

Heilungszeit: zwei bis vier Monate. Wichtig ist, das Piercing nicht durch Kopfhörer oder Telefone zu irritieren. In-Ear-Kopfhörer sind während der ersten Wochen tabu.

Nützlicher Link: HNO-Ärzteverband – Anatomie des Ohres

Bauchnabel-Piercing: Der Sommerhit mit überraschender Sanftheit

Bauchnabel-Piercings haben ihren Ruf als „Teenie-Piercing“ längst abgelegt. Die anatomischen Voraussetzungen sind ideal: bewegliches, gut durchblutetes Gewebe mit moderater Nervendichte.

Hier kommt eine Überraschung: Bauchnabel-Piercings gehören zu den am wenigsten schmerzhaften aller gängigen Piercings. Das liegt an der einzigartigen Gewebestruktur. Der Nabel besteht hauptsächlich aus elastischen Fasern und Bindegewebe – perfekt für sanftes Durchstechen.

Der Stich fühlt sich wie das feste Zwicken eines zu engen Gürtels an – unangenehm, aber keineswegs dramatisch. Viele Kunden sind überrascht, wie schnell sich der initiale Schmerz legt.

Eine Erfahrung, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist: Eine Kundin mittleren Alters, die sich nach der Scheidung „etwas für sich selbst“ gönnen wollte. Sie war so nervös, dass sie drei Mal den Termin verschoben hatte. Als sie dann endlich da war und wir das Piercing gesetzt hatten, sagte sie: „Das war’s? Ich hab‘ mir mehr Sorgen um das Finanzamt gemacht als nötig gewesen wäre.“

Allerdings: Bauchnabel-Piercings haben mit die längste Heilungszeit aller gängigen Varianten. Drei bis sechs Monate sind normal, bei Menschen mit empfindlicher Haut oder häufiger Bewegung kann es noch länger dauern. Enge Kleidung, Schweiß und mechanische Reibung verzögern den Prozess erheblich.

Nützlicher Link: Berufsverband der Deutschen Dermatologen

Die dunkle Seite des Piercing-Marketings: Was Studios Ihnen nicht erzählen

Lassen Sie mich ehrlich sein: Die Piercing-Industrie lebt von Mythen und Halbwahrheiten. Schmerzfreiheit ist ein Marketing-Versprechen, das seriöse Studios niemals geben sollten. Jeder Mensch reagiert anders, und Faktoren wie Tagesform, Zyklus, Stress oder sogar die letzte Mahlzeit beeinflussen die Schmerzwahrnehmung.

Der Irrglaube der Schmerzskalen

Was mich als Brancheninsider besonders ärgert, sind Studios, die mit „Schmerz-Ratings“ von 1 bis 10 werben. Das ist unwissenschaftlicher Blödsinn. Schmerz ist subjektiv, situativ und von so vielen Faktoren abhängig, dass numerische Bewertungen völlig wertlos sind.

Ich erinnere mich an einen Kunden, der mit mehreren Tattoos kam und sich ein „harmloses“ Ohrläppchen-Piercing stechen lassen wollte. Er war so empfindlich, dass er nach dem Stich kurz benommen war. Eine Woche später kam seine Partnerin für ein Septum – und hat währenddessen entspannt ihr Smartphone gecheckt.

Was viele Studios auch verschweigen: Piercing-Pistolen für Knorpel verwenden oder unsterile Arbeitsbedingungen tolerieren. Solche Praktiken können selbst das sanfteste Piercing zur Qual machen und langfristige Komplikationen verursachen.

Ganz ehrlich: Wer Ihnen verspricht, dass Piercings überhaupt nicht weh tun, lügt. Aber mit der richtigen Technik, hochwertigen Materialien und professioneller Nachsorge lassen sich 90 Prozent der unnötigen Schmerzen vermeiden.

Die Wahrheit über Billiganbieter

Ein heikles Thema, aber es muss gesprochen werden: 30-Euro-Piercings sind ein Warnsignal. Wenn man Material-, Personal- und Hygienekosten ehrlich kalkuliert, ist unterhalb von 50 Euro professionelles Arbeiten kaum möglich.

Die Rechnung ist einfach: Eine sterile Kanüle kostet 3-5 Euro, hochwertiger Schmuck weitere 15-25 Euro, Miete und Personalkosten schlagen mit mindestens 20 Euro zu Buche. Wo soll da noch Gewinn und Investition in Weiterbildung herkommen?

Optimale Vorbereitung: Der Unterschied zwischen Erfolg und Disaster

Die Vorbereitung beginnt lange vor dem eigentlichen Termin. Recherchieren Sie Studios gründlich, lesen Sie Bewertungen und achten Sie auf Zertifikate. Ein professionelles Studio zeigt Ihnen gerne seine Hygiene-Standards und Sterilisationsverfahren.

Der perfekte Piercing-Tag

Am Piercing-Tag sollten Sie ausgeschlafen und nüchtern erscheinen. Alkohol und Schmerzmittel sind kontraproduktiv – sie verdünnen das Blut und können Heilungsprozesse stören. Essen Sie etwa zwei Stunden vorher eine leichte Mahlzeit, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.

Hier ein kleiner Insider-Tipp: Tragen Sie lockere, dunkle Kleidung. Erstens schränkt sie die Bewegung nicht ein, zweitens sieht man eventuelle Blutspuren nicht so stark. Das klingt dramatischer, als es ist – aber psychologisch macht’s einen Unterschied.

Ich persönlich rate meinen Kunden zu kontrollierten Atemtechniken: Tief einatmen, während der Piercer die Position markiert, dann langsam ausatmen, während die Nadel gesetzt wird. Diese einfache Methode reduziert Anspannung und damit auch Schmerzempfinden.

Die Magie der modernen Materialien

Die Materialwissenschaft hat das Piercing revolutioniert. Titan-Implantate der Grade 23 sind biokompatibel, korrosionsbeständig und praktisch allergiearm. Chirurgischer Edelstahl (316L) bietet ähnliche Vorteile zu niedrigerem Preis.

Ein Detail, das viele nicht kennen: Moderne Titan-Oberflächen werden mit Plasma-Elektrolyse behandelt. Dadurch entstehen mikroskopisch kleine Poren, die körpereigene Zellen zur Anheftung einladen. Das Piercing „verwächst“ buchstäblich mit dem Körper.

Bioplast und PTFE haben als flexible Alternativen ihre Berechtigung, besonders bei Menschen mit Metallallergien. Diese Kunststoffe passen sich der natürlichen Körperbewegung an und reduzieren mechanische Irritationen.

Was Sie vermeiden sollten: Silber, vergoldete Oberflächen und alles, was sich „toll günstig“ anhört. Minderwertiger Schmuck kann selbst das sanfteste Piercing zur Dauerirritation machen.

Nachsorge: Der Schlüssel zur schmerzfreien Heilung

Die ersten 72 Stunden entscheiden über Erfolg oder Misserfolg des gesamten Heilungsprozesses. Zweimal täglich mit steriler Kochsalzlösung spülen – nicht öfter, sonst weichen Sie das Gewebe auf. Keine Cremes, keine Desinfektionsmittel, keine gut gemeinten Hausmittel.

Die größten Nachsorge-Mythen

„Je öfter desinfizieren, desto besser“ – kompletter Quatsch. Übertriebene Reinigung zerstört die natürliche Hautflora und verzögert die Heilung. Der Körper weiß instinktiv, wie Wundheilung funktioniert. Unsere Aufgabe ist es, ihn nicht zu stören.

Ein Fallbeispiel aus der Praxis: Kunde kommt nach zwei Wochen mit entzündetem Ohrpiercing zurück. Grund: Er hat täglich mit Brennspiritus desinfiziert, weil „das ja bei Wunden hilft“. Das Gewebe war so gereizt, dass eine Heilung unmöglich war. Nach Umstellung auf simple Kochsalzlösung war das Problem in einer Woche behoben.

Bewegung ist erlaubt, sogar erwünscht – sie fördert die Durchblutung. Aber vermeiden Sie alles, was das Piercing direktem Druck aussetzt. Bei Ohrpiercings bedeutet das: Seitenschläfer müssen sich temporär umgewöhnen.

Warnsignale ernst nehmen: Anhaltende Rötung, Überwärmung, übelriechender Ausfluss oder pulsierende Schmerzen nach den ersten Tagen deuten auf Komplikationen hin. Dann sofort zum Piercer oder Arzt.

Die Psychologie des Heilens

Schmerz entsteht nicht nur im Gewebe, sondern auch im Kopf. Negative Erwartungen verstärken das Schmerzempfinden nachweislich, positive Visualisierung kann es reduzieren. Das ist keine Esoterik, sondern neurobiologische Realität.

Entspannungsmusik, angenehme Düfte und ruhige Gespräche schaffen eine Atmosphäre, die das parasympathische Nervensystem aktiviert. In diesem Zustand produziert der Körper weniger Stresshormone und mehr körpereigene Schmerzhemmer.

Ein kleiner Trick aus der Praxis: Lächeln Sie bewusst, auch wenn Ihnen nicht danach zumute ist. Die Gesichtsmuskeln senden positive Signale ans Gehirn und können die Schmerzwahrnehmung messbar reduzieren.

Komplikationen: Früherkennung rettet Piercings

Nicht jede Hautrötung ist eine Infektion, aber jede Infektion beginnt mit Hautrötung. Als Faustregel gilt: Normale Heilungsreaktion klingt innerhalb weniger Tage ab. Echte Komplikationen werden mit der Zeit schlimmer.

Die häufigsten Stolperfallen

Häufigste Probleme sind allergische Reaktionen auf minderwertigen Schmuck, mechanische Irritationen durch zu enge Kleidung oder übertriebene Pflege. Paradoxerweise schaden zu viele Reinigungsversuche mehr als zu wenige.

Bei Verdacht auf Infektion niemals das Piercing entfernen – das kann den Infektionsherd verschließen und eine Abszessbildung fördern. Stattdessen professionelle Hilfe suchen und den Schmuck erst nach ärztlicher Beratung entfernen lassen.

Eine dramatische Geschichte aus der Praxis: Kundin mit Bauchnabel-Piercing bekommt nach drei Wochen Panik wegen leichter Rötung. Entfernt eigenmächtig den Schmuck. Das Loch schließt sich teilweise, die Infektion sitzt fest. Resultat: Operation unter Vollnarkose und bleibende Narbe. Hätte sich mit 48 Stunden Antibiose erledigt, wenn der Schmuck drin geblieben wäre.

Gesellschaftliche Akzeptanz: Von Rebellion zu Mainstream

Piercings sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Selbst konservative Branchen zeigen mehr Toleranz, solange der Schmuck dezent gewählt wird. Ohrläppchen- und Bauchnabel-Piercings gelten praktisch überall als akzeptabel.

Workplace-Reality Check

Bei sichtbaren Gesichtspiercings empfiehlt sich ein Blick in die Unternehmenskultur. Startup-Atmosphäre ist anders als Bankenwelt – das sollte bei der Positionswahl berücksichtigt werden. Viele moderne Piercing-Varianten lassen sich bei Bedarf problemlos verstecken oder herausnehmen.

Die junge Generation geht selbstverständlicher mit Body-Art um. Was heute noch Diskussionen auslöst, wird in zehn Jahren wahrscheinlich normal sein. Ich erinnere mich an Zeiten, da waren Ohrringe bei Männern skandalös. Heute trägt sie jeder zweite.

Die Piercing-Szene entwickelt sich rasant weiter. Minimalistischer Schmuck verdrängt groben Tribal-Look, Titan setzt sich gegen Edelstahl durch, und computergestützte Platzierung verbessert die Präzision.

Innovation trifft Tradition

Besonders spannend sind Entwicklungen im Bereich bioaktiver Beschichtungen. Schmuck mit antibakterieller Oberfläche oder heilungsfördernden Eigenschaften steht vor der Markteinführung. Das könnte selbst empfindlichste Piercings noch sanfter machen.

Virtual-Reality-Training für Piercer erhöht die Qualitätsstandards, während 3D-gedruckte Schmuckprototypen individuelle Anpassungen ermöglichen. Die Zukunft des Piercings wird personalisierter und komfortabler.

Fazit: Warum weniger manchmal mehr ist

Nach über anderthalb Jahrzehnten in der Branche kann ich Ihnen versichern: Sanfte Piercings sind keine Marketing-Lüge, sondern Realität. Ohrläppchen, Septum, Flat, Tragus und Bauchnabel führen die Komfort-Skala an – vorausgesetzt, sie werden professionell gesetzt und sorgfältig gepflegt.

Die Wahrheit ist simpler, als die Industrie uns glauben machen will. Es geht nicht um revolutionäre Techniken oder Wundermittel. Es geht um Grundlagen: saubere Technik, hochwertige Materialien und realistische Erwartungen. Wer diese drei Säulen beherzigt, kann Body-Art als das erleben, was sie sein sollte – eine Bereicherung, nicht eine Qual.

Statt dem nächsten gehypten Trend hinterherzulaufen, sollten wir uns vielleicht einfach mal auf die Basics besinnen. Das ist wie beim Hausbau: Niemand fängt mit der Dachrinne an. Aber im Piercing-Business versuchen das viele jeden Tag.

Beginnen Sie mit den sanften Positionen, sammeln Sie Erfahrungen und entwickeln Sie ein Gefühl für Ihren Körper. Der Rest kommt von selbst – oder eben auch nicht. Und das ist völlig in Ordnung.

Quellen der Inspiration

Fachverbände und medizinische Informationen
Medizinische und anatomische Ressourcen
Materialwissenschaft und Sicherheit
Nachsorge und Pflege

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